Bilder und ihre Geschichten

Impressionen von 30 Jahre Reisen durch die Welt (Bernd Bieder)


Mein Äthiopien - Vulkan Erta Ale, der Weg zurück

Bernd Bieder, Rast beim Vulkan-Trekking, umgeben von bewaffneten Sicherheitskräften
Verschnaufpause

Nach einer nächtlichen Pause von zwei Stunden - mit etwas Schlaf auf dem steinigen Boden und in einiger Entfernung zum Vulkan - ging es zurück. Und jetzt, beim Rückweg in den Tag hinein. Die Erschöpfung in meinem Gesicht. Die Tagestemperaturen in der Danakil Wüste erreichen nicht selten 50 °C. Die Nachttemperaturen 35 °C und mehr. Das Camp, wo unsere Jeeps stehen, 4-5 h Fußmarsch entfernt. In dieser vulkanischen Region hier kommt selbst ein Geländewagen nicht weit. Es ist auch die Grenzregion zu Eritrea. Die äthiopische Regierung setzt alles daran, dass es zu keinen Überfällen kommt. Daher bin ich von bewaffneten Sicherheitskräften begleitet.

Bernd Bieder, Erta Ale, Äthiopien 2017


Mein Äthiopien - Vulkan Erta Ale, Magmastrom im Krater

Magmastrom im Krater, Vulkan Erta Ale, Äthiopien
Magmastrom im Krater

Und da unten, in diesem Höllenschlund, ein dahinfließender und brodelnder Strom von Magma. Ein Blick ins Innere der Erde und ihre Entstehungsgeschichte. Unbeschreiblich dieses Tosen, die aufsteigenden Gase und Gerüche. Kein Ort zum lange Verweilen. Hohe Konzentration. Bloß keinen falschen Schritt. Schnell einige Fotos gemacht und dann wieder zurück.

Erta Ale, Äthiopien 2017


Mein Äthiopien - Vulkan Erta Ale, am Kraterrand

Am Kraterrand vom Vulkan Erta Ale, Äthiopien
Am Vulkan Erta Ale

Wahnsinn, Gänsehaut ...! Nach anstrengender Wanderung von vier Stunden kommen wir mitten in der Nacht am Kraterrand vom aktiven Vulkan Erta Ale an. Blick mit der Kamera in den Höllenschlund. Dort unten brodelt es glutrot. Hitze steigt auf. Der Vulkan Erta Ale liegt im Nordosten von Äthiopien, inmitten der heißen Danakil Wüste. Er ist gerade mal 613 m über den Meeresspiegel und befindet sich auf der kontinentalen Nahtstelle des großen Ostafrikanischen Grabenbruchs.

Bernd Bieder, Erta Ale, Äthiopien 2017


Mein Äthiopien - Frau mit Goldschmuck und weißem Schleier

Frau mit Goldschmuck und weißem Schleier
Frau mit Goldschmuck

Während im Süden von Äthiopien alte Stammeskulturen leben, verwurzelt mit ihren alten Riten und Religionen, ist in der Mitte und im Norden von Äthiopien das orthodoxe Christentum sehr stark vertreten. Auch die Menschen sehen hier anders aus. Die Gesichter sind weniger afrikanisch.
Ich stand auf dem zentralen Platz vor der Kapelle der Kirche der Heiligen Maria von Zion in Axum, als sich dort eine Hochzeit formierte. Die Menschen sehr schön gekleidet, mit weißen Gewändern, darunter diese Frau mit Goldschmuck an der Stirn. Für einen Augenblick vollkommen im Gebet versunken.
In Axum, in jener Kapelle der Kirche der Heiligen Maria von Zion, soll übrigens die biblische Bundeslade mit den zehn Geboten liegen.

Axum, Äthiopien 2017


Mein Äthiopien - Afrikanische Frau mit geschlossenen Augen

Afrikanische Frau mit geschlossenen Augen
Hamar Frau

Das hier ist keine Touristenaufführung. Das ist tiefes afrikanisches Leben. Die Frau gehört zum Volksstamm der Hamar in Äthiopien. Hier bei einem traditioneller Evangadi Tanz. Ich war mir zuerst nicht sicher, ob ich mit meiner Kamera akzeptiert würde. Dann schienen der Tanz und die Tänzer keine Notiz mehr von mir zu nehmen. Der Halsschmuck dieser Frau ist nicht einfach nur zufällig. Alles hat eine Bedeutung. Jeder Hamar erkennt darin die soziale Stellung und Beziehung dieser Frau. Dies ist aber kein simples Aushängeschild, sondern ein Wegweiser für Respekt.

Omo Region, Äthiopien 2017


Mein Äthiopien - Schüchternes junges Mädchen mit buntem Halsschmuck

Junges Mädchen mit Haarschmuck
Hamar Mädchen

Schüchtern blick dieses Mädchen vom Stamme der Hamar nach unten. Noch nicht wissend, was alles noch kommen wird, doch mit aller Neugier darauf. Und auch schon in der Ahnung davon, eine Schönheit zu sein. Fotografiert in einem Dorf im südlichen Äthiopien vor ihrer Hütte.

Omo Region, Äthiopien 2017


Mein Vietnam - Paradiesisches Büfett auf dem Boot

Paradiesisches Büffet auf dem Boot
Paradiesisches Büffet

Und während die Gäste schlummern, entsteht wie von Zauberhand ein paradiesisches Büffet. Ich hatte diese Früchte zuvor mit der Gruppe gemeinsam auf dem Markt von Chau Doc vorher eingekauft. Vietnam hat so viele köstlichste und sehr hochwertige Früchte, vor allem das Mekong-Delta. Wie aus einem paradiesischen Garten kam man hier schöpfe. Das Mekong-Delta ist die fruchtbarste Region in Vietnam.

Zu finden auf diesem Büffet sind diesmal: Durian, Mangos, Papayas, Pomelo, Jackfrucht, Ananas, Drachenfrucht, Zimtapfel, Milchapfel, Langsat, Tamarinde, Rambutan, Sapotillen, Corossol, Bananen, Trinkkokosnüsse und frische Erdnüsse.

Mekong-Delta, Vietnam, 2008


Mein Vietnam - Flusskreuzfahrt auf dem Mekong

Flusskreuzfahrt auf dem Mekong, Mekong-Delta, Vietnam
Mekong Flusskreuzfahrt

In der Stadt Chau Doc, an der Grenze zu Kambodscha, besteigen wir unser Boot und brechen auf ins Innere des Mekong-Deltas, zu einer ganz besonderen Kreuzfahrt, einer Flusskreuzfahrt. Ich hatte dieses Boot über einen vietnamesischen Freund schon Wochen vorher organisiert. Und wie man sieht, die Gäste genießen es. Wir werden einige Stunden mit diesem Boot unterwegs sein, bis wir unser Ziel, in der Mitte des Deltas, bei der Stadt Cantho erreichen.

Mekong-Delta, Vietnam, 2008


Mein Vietnam - Grüner Märchenwald bei Chau Doc

Naturschutzgebiet Rung Tram
Naturschutzgebiet Rung Tram

Von der Provinz Takeo, Kambodscha kommend, passieren wir die Grenze zu Vietnam in der Nähe der Stadt Chau Doc. Hier, ganz in der Nähe, gibt es ein Naturschutzgebiet, den Rung Tram Tra Su. Ein märchenhaftes, mit Wasser überflutetes Waldgebiet. Dabei ist das Wasser nahezu komplett überdeckt von einem grünen Vegetationsteppich. Mit einem kleinen Boot hier hindurch zu gleiten, das ist ein Erlebnis, wie eine Fahrt durch einen verwunschenen Märchenwald.

Bernd Bieder, Vietnam 2008


Mein Kambodscha - Kinder in einem Dorf in Kambodscha

Kinderschar in Kambodscha
Kinderschar in Kambodscha

Noch einmal eine Kinderschar, diesmal in einem Dorf in der Provinz von Kampong Chhnang, Kambodscha. Fröhliche Kindergesichter. Der eine Junge beißt sich fast auf die Zunge. Ein anderer schaut kritisch, der nächste strahlend. Ein Mädchen blickt mit mildem Lächeln in die Kamera. Die anderen sind abgelenkt durch einen meiner Reiseteilnehmer. So habe ich die Chance, dieses Foto quasi am Rande zu machen, ohne das alle Kinder sich direkt mir und meiner Kamera zuwenden. 

Kambodscha, 2008


Mein Kambodscha - Mit der Kamera auf einem Schulhof in Siem Reap

Schulhof Kambodscha

Geschafft, die Kinder haben mich eingeholt und bekommen ihr Bild zu sehen. Das war eine willkommene Abwechslung in der Pause. Und die Lehrer haben nichts dagegen. Aber auch mir hat es viel Spaß gemacht, die Begeisterung der Kinder zu erleben. Jeder möchte sein Bild sehen. Und die meisten brechen sofort in heftiges Lachen aus. 

Bernd Bieder, Kambodscha, 2008


Mein Kambodscha - Auf einem Schulhof in Siem Reap

Schulhof Kambodscha

Kinder fotografieren, das ist immer eine Freude. Vor allem, wenn sie so neugierig sind wie auf diesem Schulhof in Siem Reap, Kambodscha. Die Neugier steigerte sich so sehr, das es unmöglich wurde, dem Gedränge der Kinder standzuhalten, die unbedingt ihr Foto im Display der Kamera sehen wollten. So rannte ich - natürlich im Spaß - davon. Und die gesamte Kinderschar rannte lachend hinterher.

Bernd Bieder, Kambodscha, 2008


Mein Indonesien - Bootstour Sundainsel, Flores, Komodo

Segelboot und Abendsonne

Auf einem solchen Boot oder Segelschiff bekommt man ein anderes Zeitgefühl. Aber es gibt keine lange Weile. Jedenfalls nicht bei mir. Ich kann stundenlang auf dem Bug des Bootes sitzen, sofern es behutsam schaukelt, und das ist hier, zwischen den vielen Inseln, auch meistes der Fall. Die Inseln und Inselwelten, der Ozean - alles treibt langsam am Boot vorbei. Und wenn dann auch noch - wie in diesem Bild - die untergehende Sonne am Bug voraus ist, dann ist die sinnlich romantische Stimmung perfekt. 

Bootstour Sundainseln, 2006


Mein Indonesien - Gruppe auf dem Bootsmast, Bootstour Flores

Gruppe Männer auf dem Mast
Gruppe auf dem Mast

Gruppenfoto auf dem Bootsmast. Die ausgelassene Stimmung ist in den Gesichtern zu sehen. Wer eine solche Bootstour macht, kommt unweigerlich in eine Stimmung, in der jeder Stress abfällt. Wir waren jedes Mal drei Wochen mit dem Boot unterwegs. Und nicht eine Stunde gab es lange Weile an Bord. Ganz rechts, der junge Mann mit der Sonnenbrille gehörte zur Crew. Daneben ich selbst. Die anderen Männer alles Teilnehmer unserer Gruppe. Die einzige Frau bei dieser Tour war Maria. Sie ist im Hintergrund etwas verdeckt zu sehen. Ich bin mir sicher sagen zu können, sie hat sich unter uns sauwohl gefühlt. Es war wohl ihr bis dahin großartigstes Reiseerlebnis. 

Bernd Bieder, Bootstour Sundainseln Indonesien, 2006


Mein Indonesien - Bootstour durch die Sunda-Inselwelt

Bootstour Sundainseln

Mit einem Phinisi Boot ging es mehrmals durch die Sunda-Inselwelt von Indonesien. Entlang der bei uns kaum bekannten Inseln Sumbawa, Flores, Komodo und bis nach Alor. Hier ein Foto mit unserem Boot vor der kleinen Insel Kelor, in der Nähe von Labuan Bajo. Aufgenommen von einem kleinen Berg auf dieser Insel. Ich weiß noch heute, dass ich mit meinen Flipflops schweißtreibend in der Mittagshitze auf diesen Berg stieg, zwischen lockerem Geröll und Grasbüscheln hindurch. Aber ich wollte unbedingt dieses Foto haben.

Bootstour Sundainseln Indonesien, 2006


Mein Vietnam - Saigon 1996, mit dem Cyclo unterwegs

Bernd Bieder mit Cyclo unterwegs
Mit Cyclo unterwegs

Die Cyclos (Fahrradrikschas) waren damals noch wie ein Wahrzeichen von Saigon. An jeder Straßenecke warteten sie auf Kundschaft. Für kurze Strecken nahm man sich ganz selbstverständlich ein Cyclo. Die Cyclo-Fahrer waren über jeden Job froh. Und in der Nacht sah man manche sogar in ihrem Cyclo schlafen. Ich war auch immer wieder sehr gern mit ihnen unterwegs und befolgte ihre Anweisungen: "Den Rucksack über beide Schultern schnallen und vorn mit beiden Händen festhalten... ". Das sieht man auf diesem Foto auch gut. Es kam schon vor, dass vorbeifahrende Mopedfahrer sich das kleine Gepäck auf dem Schoß geschnappt haben. Daher diese Vorsichtsmaßnahme. Mir selbst ist so etwas aber nie passiert.

Bernd Bieder, Vietnam Reise 1996


Mein Thailand - Paradiesisches Büffet im Palmenhain

Paradiesische Büffet
Paradiesische Büffet

Dann ein paradiesisches Büffet im Palmenwald gezaubert. Als Tischdecke dienen Bananenblätter. Es gibt Durian, Ananas, Jackfrucht, Langsat, Sapotillen, Mangos, Pomelo, Bananen, Melone. Solche paradiesischen Büfett zu gestalten macht Spaß. Es ist ein Genuss für Gaumen und Augen zugleich. Es ist strahlendes, gesundes, köstliches und farbenfreudiges Leben. Einige der Früchte hatten wir zuvor auf dem Markt gekauft. Einzelne unterwegs geerntet. Dieses Foto entstand 1996 in den Bergen von Ko Samui.

Thailand, 1996


Mein Thailand - Klettern auf die Palme

Auf die Palme klettern
Auf die Palme

Erst einmal rauf auf die Palme. Oben gibt es gute Trinkkokosnüsse. Die Thais haben mir das vorgemacht. Und manchmal - bei kleineren Palmen - hab ich es auch selbst geschafft. Da oben gibt es herrliche Trinkkokosnüsse. Die muss man drehen, und dann fallen sie ab. Da sollte natürlich niemand drunter stehen.
Interessant ist, das die Kokospalme nicht Jahresringe aufbaut, wie unsere Bäume, sonder sie setzt quasi jedes Jahr eine Etage oben drauf. Man sieht es am Stamm. So gibt es auch etwas Halt für die Füße beim klettern.

Bernd Bieder, Thailand 1996


Mein Vietnam - Südvietnam 1994, meine erste Bleibe

Bernd Bieder in Hängematte, Vietnam 1994
Hängematte, Vietnam 1994

Das war meine erste Bleibe in Vietnam. Ich wohnte bei einem Musiklehrer in einem Dorf an der Küste von Südvietnam. Wie ich hierher kam, das ist eine schöne Geschichte, die in einem Asia-Supermarkt in Berlin begann, in dem ich öfter einkaufte. Über mehrere Stationen wurde ich hierher vermittelt. Aber eigentlich begann meine Vietnam Geschichte noch viel früher. Bereits in der Schule. Wir mussten damals Plakate gegen den Vietnamkrieg machen. Und jetzt wohnte ich hier privat bei einer Familie, die alles mitgemacht hatte. Manchmal saßen wir am Abend auf den Stufen des Hauses zur Straße hin und erzählten. Oder besser gesagt. Meine Gastgeber erzählten, ich hörte meistens zu und versuchte die Zeichensprache - vermischt mit einfachem Englisch - zu deuten. 

Bernd Bieder, Vietnam Reise 1994/95


Mein Vietnam - Südvietnam 1994, köstliche Durian

Bernd Bieder beim Durian genießen
Durian genießen, Vietnam 1994

Eines der wenigen Fotos aus jener Zeit. Hier beim Verzehr einer Durian in Vietnam. Als ich die Durian kennenlerne, war das im ersten Moment schon etwas komisch. Wenige Tage später aber war ich schon wie süchtig danach. Für mich bis dahin das Köstlichste, was ich je gegessen hatte. Tief befriedigend. Gerade Vietnam hat fantastische Sorten.

Bernd Bieder, Vietnam Reise 1994/95


Mein Vietnam - Südvietnam 1994, Mekong-Delta

Foto vom Mekong Delta von 1995
Foto Mekong Delta von 1995

Hier im Süden von Vietnam begannen meine vielen Reisen durch die Welt und ganz besonders aber durch Südostasien. Vietnam ist und bleibt dabei für mich wie eine zweite Heimat. Hier verschlägt es mich vor allem immer wieder in den Süden des Landes. Dieses Foto zeigt das Mekong-Delta aus jener Zeit. Leider gibt es nur wenige Aufnahmen von damals. Aber es gibt Geschichten. Diese versuche ich hier zu erzählen.

Bernd Bieder, Vietnam Reise 1994/95

B i l d e r