Chile Bilder
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Eine Legende aus Chile
Diese Legende wurde von einem Stamm der Mapuche überliefert und handelt vom Vulkan Osorno. Die Schautafel, die die Geschichte erzählt, steht am Ufer des Llanquihue Sees in Puerto Varas.

Vor Ankunft der deutschen Kolonialherren (Anfang des 19. Jahrhunderts), war die Küste des Lago Llanquihue vom Volk der Williche bewohnt. Diese Ureinwohner von Süd Chile hinterließen uns diese wunderschöne Legende.
Es war einmal eine junge wunderschöne Williche mit Namen Likanrayen, die von ihrem Volk wegen ihrer Großherzigkeit und Fröhlichkeit geliebt wurde. Sie war so schön, dass, wenn sie durch den Wald ging, die Bäume zu blühen anfingen ... und die Vögel begleiteten sie und sangen ohne Unterlass. Das Herz von Likanrayen gehörte dem Krieger Kütralpiuke, dem tapfersten und stärksten Mann seines Volkes. Seine Feinde zitterten, wenn sie nur seinen Namen hörten.
Likanrayen und Kütralpiuke lebten ein ruhiges Leben. Allerdings dauerte es nicht lange, bis der Pilián, der mächtige Geist, der im Inneren des Vulkan Osorno wohnte, von der unendlichen Liebe erfuhr. Seine Wut und sein Neid waren so groß, dass er beschloss den Vulkan in Form einer großen Feuersbrunst zu verlassen und nicht nur die Felsen, sondern auch die Wälder und alles Leben drum herum zu verbrennen.
Mit dieser schrecklichen Situation konfrontiert, beschlossen die Alten sich zu versammeln um eine Lösung zu finden. Sie berieten Stunde um Stunde bis schließlich ein Weiser sagte:“ Die einzige Möglichkeit den Pillán zu beruhigen ist es einen Zweig des Zimtbaums, dem heiligen Baum der Williche, in den Krater zu werfen. „Da aber alle wussten, dass es für einen Menschen unmöglich war, bis zum Krater zu gelangen, fügte der Weise noch an: „Nur der Condor, der größte Vogel, der am Himmel des Südens seine Kreise zieht, könnte den Zweig vom heiligen Zimtbaum ins Innere des Kraters bringen, allerdings wird er im Gegenzug das Herz der schönsten jungen Frau aus dem Volk der Williche fordern.“
Sofort wussten alle, dass dieses Mädchen nur Likanrayen sein konnte und jeder der Alten und Weisen empfand große Traurigkeit.
Likanrayen jedoch akzeptierte ihr Schicksal gelassen, weil sie wusste, dass ihr Opfer die Zerstörung, die der Pillán verursachte, beenden würde und sie so ihr Volk schützen würde. Sie hatte nur eine Bedingung: ihr geliebter Kütralpiuke sollte derjenige sein, der ihr das Herz herausriss, weil es ihm seit dem Tag ihres Kennenlernens gehört hatte. Die beiden umarmten und küssten sich, dann geschah es, aber weil der tapfere Krieger nicht ohne seine Geliebte leben konnte, nahm er seine Lanze und stieß sie sich in die Brust.

Der Tod vereinte die beiden für immer. In diesem Augenblick sahen die Williche den majestätischen Condor vom Himmel herabstoßen und das Herz von Likanrayen mitnehmen. Dann, nachdem er den Zweig vom Zimtbaum aufgenommen hatte, flog der Condor Richtung Vulkan und kaum, dass er dessen Gipfel erreicht hatte, ließ er den heiligen Zweig ins Innere des Pillán fallen. Im selben Moment bedeckte sich der Himmel und es begann zu schneien. Es schneite Tage, Wochen und Monate und während es schneite, schmolz der Pillán den Schnee mit seinen Flammen und es bildeten sich Flüsse, die an den Seiten des Vulkans herunterflossen. Langsam bildete dieses Wasser die Seen, die wir heute als Llanquihue-See und Todos los Santos-See kennen.
Nachdem er lange Zeit gegen den Schnee gekämpft hatte, gab der Pillán schließlich auf und zog sich in die Tiefen des Vulkans zurück, wo er gefangen unter der Kappe aus Eis festsitzt, die bis heute auf dem Gipfel des Vulkan Osorno liegt.